Claudia Procula – die Ehefrau des römischen Statthalters in der Provinz Judäa, Pontius Pilatus, – wird in der Bibel nur mit einem Satz erwähnt. Im Zusammenhang mit dem Prozess gegen Jesus heißt es: „Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute Nacht einen schrecklichen Traum.“ (Mt 27,19). Der Name „Claudia Procula“ taucht erst in späteren Quellen auf. Das Theaterstück spürt dem Leben dieser Frau nach und fragt nach ihren Motiven, auf den Prozess gegen Jesus Einfluss nehmen zu wollen. Zugleich wird auf einer poetischen und einer direkten Ebene die Aktualität der christlichen Botschaft erlebbar. Auch der römische Statthalter ist nach dem Urteil gegen Jesus nicht mehr der, der er vorher war.