Von Müllern, Herren und Grafen. Ein literarischer Spaziergang
1. Start: Schloss Homburg, Parkplatz
“Ritter Werner von Homburg” – Sage aus dem Homburger Ländchen
(Thomas Zieler)
2. Holsteins Mühle
Auszug aus: “Krabat” von Otfried Preußler
(Jutta Krumm)
3. Dicke Steine
Montage aus: “Die Zwerge an den Dicken Steinen” – Sage aus dem Homburger Ländchen/
“Der Zwergenwald” von Heinrich Seidel
(Thomas Zieler)
4. Hexenweiher bei Spreitgen
Auszug aus: “Hexen in der Stadt” von Ingeborg Engelhardt
(Jutta Krumm)
5. Ziel: Schloss Homburg, Parkplatz
“Des Sängers Fluch” von Ludwig Uhland
(Thomas Zieler)
Strecke: ca. 5 Kilometer.
Zwischen den Vergänglichkeiten – Lyrik und Prosa des 20. Jahrhunderts
Heimat und Fremde, Krieg und Frieden, Begegnung und Trennung. Alles fließt, alles was wird, vergeht auch wieder. Aber wie lebt der Einzelne damit? Und oft ist man auch im Inneren dazwischen. Wo soll ich mich hinwenden? Leben zwischen den Vergänglichkeiten. Ein Streifzug durch Lyrik und Prosa vor allem des 20. Jahrhunderts.
Komm! Ins Offene, Freund – Lyrik und Prosa
Es ist dem Dichter, als erlebe er eine bleierne Zeit – ein trüber Tag, ohne jeden Glanz, die Berge und die Gipfel des Waldes sind verhüllt, die Gassen schlummern, kein Gesang erfüllt die Luft. Und an diesem Tag, an dem das Lebendige wie erstorben scheint, ruft er dem Freunde zu: „Komm! ins Offene!“ Gerade heute, gerade jetzt! Es bleibt dem Leser, für sich zu deuten, was es ist, dieses Offene. Der bei Hölderlin häufig wiederkehrende Begriff besitzt etwas Zauberisches, spricht eine Sehnsucht an, während die Menschen wieder und wieder bleierne Zeiten erleben. So nimmt es nicht wunder, dass sich das Thema durch viele Dichtungen bis heute zieht.
Goldne Abendsonne, wie bist du so schön
“Goldne Abendsonne, wie bist du schön” – von diesem Gedicht von Anna Barbara Urner (1760 – 1803) schlägt sich ein Bogen bis in die Gegenwart. Immer wieder regte der Abend Menschen zur Dichtung an, zum Nachdenken. Der Lauf der Natur und des Wetters bestimmen seit eh und je das Leben auf dieser Erde. Auch wir Menschen am Beginn des 21.Jahrhunderts spüren das, mal bewusster, mal weniger bewusst. – Eine heitere Sommerlesung mit Zwischentönen.
Der alte König in seinem Exil
Arno Geiger hat ein tief berührendes Buch über seinen Vater geschrieben, der trotz seiner Alzheimerkrankheit mit Vitalität, Witz und Klugheit beeindruckt. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Achim Conrad und Thomas Zieler nähern sich in ihrer Lesung behutsam dieser so besonderen Beziehung und erzählen von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.